Aus Erfahrung wächst Neues: IGSV wird GSCO

Die Interessengemeinschaft Supervision und Coaching in der Evang.-Lutherischen Kirche in Bayern (IGSV) ist nun die Gesellschaft für Supervision, Coaching und Organisationsberatung in Kirche und Diakonie e.V. (GSCO) geworden.

Mit der Vereinsgründung am 11. Oktober 2025 wurde ein wichtiger Entwicklungsschritt vollzogen – hin zu mehr Professionalität, größerer Reichweite und einer passenderen rechtlichen Grundlage.

Die Idee, dass sich Berater:innen im kirchlichen Umfeld zusammenschließen, ist nicht neu. Schon 1988 wurde die Interessengemeinschaft Supervision und Coaching in der bayerischen Landeskirche gegründet. Günter Höcht war damals in Josefstal dabei und ist auch heute Gründungsmitglied des neuen Vereins ist. „Der Zusammenschluss war für uns so etwas wie eine Triebfeder für Qualitätssicherung“, sagt er. Es ging darum, dass Menschen, die innerhalb der Kirche Supervision anbieten, auch eine entsprechende Ausbildung und Profession haben.

Jedes Mitglied musste regelmäßig an den Zusammenkünften teilnehmen und Fortbildungen nachweisen. So sollte Qualität gesichert werden. Die IGSV zählte über 80 Mitglieder. Nun heißt es, die Tradition und den Schatz mitzunehmen und aus der Erfahrung neues wachsen zu lassen. Jörg-Simon Löblein, Vorstand im neugegründeten Verein sieht in dem Verband GSCO eine Plattform und Kraftquelle für fachlichen Austausch und einer Bündelung vielfältiger Kompetenzen.

„Unsere Mitglieder bringen seit Jahrzehnten die Fähigkeit mit, Dynamiken, Rollenkonflikte und Beziehungsmuster in kirchlichen Kontexten zu erkennen und konstruktiv zu bearbeiten“, sagt Löblein. Dies hilft, Veränderung zu verstehen und nicht nur zu steuern. „Unsere Arbeit lebt aus einem bewusst kirchlich-diakonischen Verständnis, das sowohl die spirituelle Dimension als auch die strukturelle Realität dieser Organisationen ernst nimmt“. Ein Schatz, der nicht zu unterschätzen ist, findet auch Günter Höcht.

Kirchliche Kultur verstehen

Auch der neue Verein soll gegenüber den kirchlichen Strukturen ein wichtiger Gesprächspartner werden. Die GSCO versteht sich, genauso wie der Vorgänger IGSV, als fachlich fundierter, verlässlicher Partner, der Beratungsangebote im Spannungsfeld von Tradition und Veränderung einbringt. Jörg-Simon Löblein erklärt: „Kirche und Diakonie folgen einer eigenen Logik, geprägt von ihrem Auftrag, ihren Werten und Beziehungsstrukturen“, diese würden sich von klassischen Organisationen unterscheiden. „Wer im kirchlichen Bereich berät, muss diese Kultur verstehen, um wirksam zu sein.“ Gleichzeitig gehe es auch darum, als unabhängige, externe Beratung, mit einem freien Blick von außen zu arbeiten, erklärt der neue Vorstand.

Mit dem Feld Organisationsberatung erweitert die GSCO ihren Wirkungsraum. Diakonische Einrichtungen würden stetig wachsen stetig und stünden oft unter enormem Kostendruck und im Spannungsfeld sozialer Reformen, erklärt Löblein. Kirchen und ihre Gemeinden hingegen würden kleiner werden, erleben Mitgliederrückgänge und müssten in der Folge, interne Abschieds- und Umbauprozesse gestalten. In dieser Situation, erklärt Löblein, bringe supervisorisches Denken und Arbeiten eine besondere Tiefe, da es Analyse, Beziehungskompetenz und Systemverständnis verbinde.

Es gehe darum mit umfassenden Beratungsformaten auf mehreren Führungsebenen, Leitung zu stärken, Teamprozesse zu fördern und strukturelle Veränderung zu ermöglichen. „Mit dem Bewusstsein für die Menschen, ihre Kultur und Werte in den Einrichtungen“.

Günter Höcht, der seit nun fast 40 Jahren Supervision in Kirche und Diakonie anbietet, fände es unangebracht, wenn externe Organisationsberater aus der Wirtschaft, die sich ohne entsprechende Kompetenz, solche Prozesse begleiten“. Für ihn ist klar: „Es gibt keine kompetenteren Berater als uns“.

Mit der Gründung des neuen Vereins wurden die wertvollen Erfahrungen der IGSV mit neuen Ideen für mehr Wachstum vereint. Nun hoffen die Gründungsmitglieder darauf, dass die ehemaligen IGSV-Mitglieder und viele neue Berater:innen aus dem ganzen Bundesgebiet sich in der GSCO engagieren und dem Verein beitreten.

Christina Frey-Scholz

Der neue Verein GSCO steht für:

Professionalisierung
Durch eine klare Struktur und verbindliche Mitgliedschaften schaffen wir Transparenz, Qualitätssicherung und Nachhaltigkeit in unserer Arbeit.

Beratung komplexer Systeme
Wir entwickeln Beratungskonzepte, die Einzelne, Teams, Leitungen und Organisationen gleichermaßen im Blick haben und beraten – immer mit Bezug auf deren jeweilige Kontexte.

Partnerschaft mit Kirche und Diakonie
Wir verstehen uns als fachlich fundierter, verlässlicher Partner, der Beratungsangebote im Spannungsfeld von Tradition und Veränderung einbringt.

Erweiterung des Wirkungskreises
Während die IGSV vor allem in Bayern tätig war, ist die GSCO nun bundesweit ausgerichtet.

Passende Rechtsform
Als eingetragener Verein schaffen wir eine tragfähige Grundlage für gemeinsames Handeln, die Mitgestaltung durch Mitglieder und die Vertretung nach außen.

Mit der Gründung des Vereins GSCO bündeln wir unsere Kompetenzen und öffnen uns für neue Partner, Mitglieder und Auftraggeber. Unser Ziel bleibt dabei unverändert: Menschen und Organisationen in Kirche und Diakonie in ihren Herausforderungen professionell, systemisch und nachhaltig zu unterstützen.

Wir freuen uns auf die kommenden spannenden Entwicklungen. Nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf:

loeblein@beratung-kirche-diakonie.de

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